Die Geschichte der Sozialstation
Zu allen Zeiten gab es alte und kranke Menschen, die auf die Hilfe und Fürsorge anderer angewiesen waren. Bis vor wenigen Generationen waren diese Menschen eingebettet in ihren Großfamilien, die sich um ihrer annahmen und pflegten. Unterstützung holten sie sich damals bei den zum Teil örtlich vorhandenen Schwesterstationen. Im Zuge des Strukturwandels, der sich in allen Bereichen des Lebens vollzog, lockerte sich im Laufe der Jahre das straffe Gefüge der Großfamilie. Dies hatte zunehmend zur Folge, dass die Fürsorge für die hilfsbedürftigen Angehörigen in vielen Fällen nicht mehr ausschließlich von der Familie gewährleistet werden konnte.
Der Gedanke und Wunsch "Gründung einer Sozialstation im Oberen Elztal" regte sich immer öfter bei ein paar einzelnen Personen, die in der Öffentlichkeit standen. In vielzähligen Gesprächen und Sitzungen, die bereits Anfang, Mitte der 70er Jahre stattfanden, nahm die Idee langsam Gestalt an.
Als eines der größten Probleme kristallisierte sich anfänglich die Finanzierung des Projektes. Von Seiten des Ordinariats in Freiburg kamen die Bestrebungen, die Patienten im Oberen Elztals von Waldkirch aus betreuen zu lassen. Diesem Wunsch widersprach man beharrlich.
Ein weiteres Hindernis waren die Richtlinien für die Größe des Einzugsgebietes. Um eine Sozialstation gründen zu können, war ein Einzugsgebiet mit mindestens 20,000 Einwohner erforderlich. Mit Genehmigung des Landratsamtes Emmendingen wurde diese Zahl um die Hälfte nach unten korrigiert und mit einem entsprechenden Personalschlüssel von zwei Ordenschwestern und zwei Angestellten versehen.
Im Laufe der Gespräche und Verhandlungen nahmen auch die Finanzierung der Errichtung einer Sozialstation konkrete Formen an: Das Land und der Kreis stellten Zuschüsse bereit, die Krankenkassen - sowohl AOK wie auch Ersatzkrankenkassen – waren bereit einen Pauschalbetrag zu entrichten und die Gemeinden – politische und kirchliche – beteiligten sich an der Finanzierung. Weiterhin gründete man den Förderverein "St. Elisabeth", der durch seine Mitgliedsbeiträge und die Spenden Anderer mit zur Finanzierung beitrugen. Im Sommer 1979 waren die Vorbereitungen und Voraussetzungen zur Errichtung der Sozialstation abgeschlossen und man konnte einen Termin für die Gründungsversammlung festsetzen.
Zum Einzugsgebiet der nun zu gründenden Sozialstation gehörten:
St. M.-Krönung | Oberprechtal | |
St. Wendelin | Yach | |
St. Mansuetus | Oberbiederbach | |
St. Stephan | Oberwinden | |
St. Barbara | Oberspitzenbach | |
St. Leonhard | Niederwinden | |
St. Nikolaus | Elzach |
Damit war ein wesentlicher Grundstein für die Betreuung und Versorgung alter und kranker Menschen gelegt. Im Laufe der Jahre, in denen auch die Einwohnerzahlen zunahmen, wurden die Dienste der Sozialstation immer mehr in Anspruch genommen und der Personalstand wurde wesentlich aufgestockt. Somit hat sich die Sozialstation Oberes Elztal als eine tragende Stütze bei der Pflege und Fürsorge älterer, hilfsbedürftiger und kranker Menschen bewährt. Seit 2002 ist die evangelische Kirchengemeinde Mitglied des Vereins. Dadurch kam auch die Namensänderung unserer Einrichtung von der katholischen zur kirchlichen Sozialstation.